NORDIC FALCON
55′ Drop Keel Cruiser
Die 2008 gebaute NORDIC FALCON ist ein massiv und stabil konstruierter Touren- und Langstreckensegler, ausgestattet mit einem Hubkiel.
Sie wurde so konzipiert, dass sie von zwei oder sogar nur einer Person gesegelt werden kann. Charakteristisch sind ihr großes Deckshaus sowie ein eindrucksvoller Panoramablick aus der Kajüte ins Rigg. Die NORDIC FALCON verfügt über einen Diesel-Elektro-Antrieb und einen äußerst individuellen Innenausbau.
Die NORDIC FALCON ist das, was man im herkömmlichen Sinn als klassische Fahrtenyacht bezeichnet. So wollte der Eigner sie haben, mit der Zielsetzung mit seiner Frau zusammen um die Welt zu segeln, und dabei hin und wieder auch Gäste an Bord zu haben. Mit anderen Worten – die NORDIC FALCON sollte Langstreckentauglich sein mit den entsprechenden Versorgungseinrichtungen und ausgerichtet auf die einfache Bedienung unter Segeln letztendlich durch nur eine Person. Einhandsegeln pur war also auch gefordert.
Die Wahl von Judel/Vrolijk als Konstruktionsbüro sprach indes dafür, dass der Eigner nicht einen traditionellen Verdrängerrumpf mit tiefer Bilge im Auge hatte, sondern sich sehr wohl der Vorteile eines moderaten, flachen Unterwasserschiffs mit breitem Heck und fast vertikalem Steven bewusst war. Um einerseits kleinere Häfen und flache Gewässer sicher befahren zu können, andererseits aber auch eine hohe Stabilität unter Segeln zu erhalten, entschied er sich für einen Hubkiel mit Ballastbombe, nach bewährter Konstruktion von Judel/Vrolijk. Der Hubkiel kann so weit hoch gezogen werden, wie das Spatenruder tief geht.
Die Forderung, die Yacht einhand segeln zu können, führt naturgemäß zu einem leicht zu handhabenden Rigg und Segelplan. Nach achtern gepfeilte Salinge machen den Einsatz von Backstagen (trotz des Kohlfasermastes) unter normalen Bedingungen überflüssig, allerdings sind sie vorhanden für lange Kurse bei unruhiger See. Auf komplizierte Technik für ein Baumrollsystem wurde zugunsten der simplen Lazyjacks zum Auffangen des durchgelatteten Großsegels ebenfalls verzichtet.
Nur die fast bis aufs Deck (des besseren Profils wegen) geschnittene Selbstwendefock wird mit einem versenkten Furler von Cariboni per Knopfdruck hydraulisch aufgerollt. Für lange Raumwindkurse gibt es noch einen Gennaker, der am fest installierten Bugspriet gesetzt wird. Außerdem wird durch den zugleich auch der Anker samt Kette geführt.
Beim motorisierten Antrieb hatte der Eigner ganz besondere Vorstellungen. Der Sicherheit, aber auch des einfacheren Einsatzes wegen, entschied er sich statt für einen großen Hauptmotor für einen diesel-elektrischen Antrieb mit zwei unterschiedlich großen Generatoren. Durch simples Umschalten kann der jeweils benötigte Energiebedarf passend bereitgestellt werden, sei es bei Hafenmanövern mit Bug- und Heckstrahlruder, sei es für längere Strecken ohne Segel.
Der Stil unter Deck ist modern schiffig, das Oyster Weiß der glatten Kompositwände wird ergänzt durch offenporig Hochglanz lackiertes, stark gemasertes Teak, der Fußboden ist durch gehend mit rutschfest lackiertem Ahorn belegt und die Decken mit hellem Alcantara, die Polster mit gelb gemustertem Stoff bespannt. Edelstahl Türscharniere und Bolzen am Kielkasten sind als Stilelemente eingesetzt. Die Holzarbeiten sind ohne Fehl und Tadel ausgeführt.
Datenblatt
Baujahr | 2008 |
LüA | 16,50 m |
Breite | 4,75 m |
Tiefgang | 2,00-3,35 m |
Verdrängung | 17,5 t |
Design | Judel/Vrolijk |
Großsegel | 87 m² |
Vorsegel | 64 m² |
Gennaker | 210 m² |